Krimi mit besserem Ende für Unihockey Schüpfheim
Schüpfheim - Mendrisiotto 6:5 n.P. (0:0/3:2/2:3)
In einem dramatischen Spiel konnte Schüpfheim den Gegner aus dem Tessin besiegen. Mit einem Tor in den letzten Sekunden und der Coolness im Penaltyschiessen sicherte man sich den wichtigen Zusatzpunkt im Kampf um den Ligaerhalt.
Die Ausgangslage vor dem Spiel gegen den Tabellenletzten aus Mendrisiotto war klar. Wollte man nicht Gefahr laufen in nächster Zeit selber vom Tabellenende zu grüssen, musste ein Sieg her. Dass dieses Unterfangen gegen die temperamentvollen Tessiner kein einfaches werden würde war den Spielern aus Schüpfheim sehr wohl bewusst.
So starteten die Schüpfheimer etwas zu verhalten in das erste Drittel. Die Anspannung war förmlich spürbar. Man zog sich zurück und liess die Tessiner das Spiel machen. So waren sie es denn auch, welche die ersten Chancen zu verbuchen hatten. Erst gegen Mitte des ersten Drittels taute die Heimmannschaft auf und kam sogleich zu gefährlichen Abschlüssen, welche aber allesamt nicht verwertet werden konnten. Da der Gegner aus Mendrisiotto nun vorwiegend mit Defensivaufgaben beschäftigt war endete das erste Drittel torlos.
Schüpfheim nutzt die Überzahlsituationen zur Führung
Das zweite Drittel begann aus Sicht der Einheimischen druckvoll. Nun war es die Mannschaft aus Schüpfheim die klar das Zepter in der Hand hielt und Druck auf das gegnerische Tor machte. Vielleicht lief es schon etwas zu gut. Denn der eigenen Überheblichkeit ist der Querpass zuzuschreiben, welcher zur herrlichen Vorlage für Frederik Ählström wurde. Dieser liess sich nicht zweimal bitten und versenkte den Ball eiskalt hinter dem machtlosen Torwart Benjamin Vogel. Das Spiel wurde nun zunehmend ruppiger und langsam kam das "Tessiner-Temperament" zum Vorschein. So war es bald der schwedische Torschütze Ählström, der gut integriert zu sein scheint und auch punkto Temperament zu den Führungsspielern gehört, welcher auf der Strafbank platz nehmen musste. Diese Überzahl nutzte Alex Felder auch sogleich auf herrliches Zuspiel von Samuel Vogel zum 1:1 Ausgleich. Zwei Minuten später sass gleich der nächste Tessiner auf der Strafbank. Und auch diese Strafe konnte Schüpfheim durch Samuel Vogel zur erstmaligen Führung nutzen. Keine Zeigerumdrehung später konnte wiederum Alex Felder auf 3:1 erhöhen. Nun schien das Spiel ganz in der Hand der Einheimischen. Schüpfheim verpasste es jedoch die Führung weiter auszubauen. Im Gegenzug gelang es nicht Ählström in den Griff zu kriegen, welcher praktisch den einzigen gefährlichen Offensivposten der Tessiner darstellte. So war es nicht verwunderlich, dass besagter den vermeidbaren Anschlusstreffer zum 3:2 schoss. Mit diesem Resultat ging es in die zweite Pause.
Spiel in letzter Sekunde ausgeglichen
Zwei Minuten waren im dritten Drittel gespielt als wiederum Ählström zum Ausgleich traf. Nun war das Spiel neu lanciert und Schüpfheim konnte nicht mehr so dominant auftreten wie noch anfangs des zweiten Drittels. Unsicherheiten in der Abwehr wurden eiskalt ausgenutzt und so stand es nach zwei Toren von Mendrisiotto, eines davon in Unterzahl, plötzlich 3:5 aus Sicht der Gastgeber. Die Reaktion vom Schüpfheim kam aber postwendend. Bereits eine Minute später konnte das 4:5 geschossen werden. Trotzdem lief die Zeit klar gegen das Heimteam waren doch nur noch knapp drei Minuten zu Spielen. Zwei Minuten vor Schluss nahm erneut ein Tessiner auf der Strafbank Platz. Wirklich in allerletzter Sekunde konnte die Strafe durch das spielstarke Duo Felder/Vogel ausgenutzt werden. Es war Alex Felder der selber gerade eine Strafe abgesessen hatte, welcher herrlich im Slot von Samuel Vogel angespielt wurde und den Ball drei Sekunden vor Schluss im Tor versenkte. Schüpfheim rettete sich somit in die Verlängerung.
Nervenstark im Penaltyschiessen
Da die Verlängerung torlos endete, musste das Penaltyschiessen über die Vergabe des Zusatzpunktes entscheiden. In diesem traten die Schüpfheimer ungewohnt cool auf. Dies überraschte, denn in der Vergangenheit konnten die Entlebucher nicht unbedingt mit Nervenstärke und technischen Finessen brillieren. Bereits Alex Felder verwertete den ersten Penalty mit sichtlich grossem Selbstvertrauen und einem schönen "Trickli". Sein jüngerer Bruder Martin konnte danach auf 2:1 erhöhen. Das 3:1 durch den jungen Armin Stadelmann erfolgte im Stile eines Routiniers und schien fast Formsache zu sein und entschied das Spiel endgültig zu Gunsten von Schüpfheim.
Diese Abgebrühtheit soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass sich Schüpfheim unnötig in Bedrängnis brachte und nur mit etwas Glück doch noch zwei Punkte holte. So bleibt nun auch der Abstand zum Tabellenende weniger gross als erhofft. Das Team aus Schüpfheim muss sich auch in den nächsten Spielen steigern und stetig Höchstleistungen abrufen will es im Frühling noch in der 2. Liga verbleiben.
Das nächste Heimspiel findet am Samstag 7.Dezember um 19.00 Uhr statt. Gegen das spielstarke Hünenberg konnte Schüpfheim zu Saisonbeginn einen knappen Sieg feiern und hofft auch zu Hause dem Favoriten wieder Punkte abzuknüpfen. (rk)