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Cup-Derby geht an Schüpfheim

Unihockey Schüpfheim – UHC JW Sursee 86 5:3 (1:3, 2:0, 2:0) 
Am letzten Sonntag standen sich in der zweiten Runde des Schweizer Cups die beiden Kantonsrivalen Unihockey Schüpfheim und UHC JW Sursee 86 gegenüber. Dieses Derby sorgte schon für manche spannenden Geschichten. Im letzten Aufeinandertreffen im Februar 2018 konnte dieser Gegner nach 1:5-Rückstand noch mit 8:5 besiegt werden. Seither ist aber einiges geschehen. Während Schüpfheim den Gang in die dritte Liga antreten musste, ist Sursee nach wie vor in der zweiten Liga vertreten. Somit war der Grundstein für ein packendes Spiel gelegt. Um 20.00 Uhr und nur etwa 36 Stunden nach dem letzten Spiel, eröffneten die Schiedsrichter mit dem Start-Bully die Partie.

Schüpfheim wehrt sich gegen die anstürmenden Surseer.

Schüpfheim startete gut ins Spiel und konnte dem Oberklassigen entgegenhalten. Es war ein Start auf Augenhöhe mit Chancen auf beiden Seiten. Nach sechs Minuten konnte Renato Kropf einen Ball erobern und Fabian Zemp mit einem Querpass lancieren. Dieser knallte den Ball humorlos ins obere rechte Eck zur 1:0-Führung. Dies passte Sursee überhaupt nicht und die Schlagzahl wurde erhöht. Schüpfheim sah sich in der Folge mit defensiven Aufgaben beschäftigt. Sursee konnte teilweise durch schöne Kombination gefährliche Abschlüsse erarbeiten. In der 9. Minuten folgte daraus das erste Tor für die Gäste. Nach einem Freistoss und einem präzisen Drehschuss war das Spiel wieder ausgeglichen. In der Folge änderte sich nicht viel. Schüpfheim versuchte mit Kontern Nadelstiche zu setzen, während Sursee das Spiel diktierte. Nach 15 Minuten wurde ein solcher Konter gefahren, doch der Ball ging in der Offensiv-Bewegung verloren. So kam ein langer Pass auf den völlig freien Sursee-Stürmer, welcher den Ball in den Netzhimmel donnerte. Nur 50 Sekunden später machte Sursee den Doppelschlag perfekt. Vor dem Tor konnte sich ein Gast freilaufen, erhielt den Ball auf seine Schaufel und netzte gekonnt ein. Es ging mit dem Zwei-Tore-Rückstand in die erste Drittelspause.

Wende im Mitteldrittel
Schüpfheim wollte dies nicht auf sich sitzen lassen. Bereits nach 53 Sekunden im zweiten Abschnitt kam der Ball von Renato Kropf zu Stefan Schnider. Nach einer Drehung schlug dieser instinktiv auf den springenden Ball. Dies war genau das richtige: Der gegnerische Torhüter musste überrascht hinter sich greifen. Schüpfheim wollte den Schwung mitnehmen und kam nun zu einigen Chancen. Nach 23:30 kamen die Gastgeber zu einem gefährlichen Freistoss. Dass man dies im Sommer trainiert hatte konnte man sehen: Romedi Wyss passte den Ball auf Ueli Zihlmann, welcher den Ball mit einem harten Drehschuss zum Ausgleich ins nahe Eck spedierte. Nun war es wieder ein sehr offenes Spiel. Sursee konnte nicht mehr so dominant auftreten und die beiden Teams führten einen harten und ausgeglichenen Kampf. So wanderte ein erstes Mal ein Surseer auf die Strafbank. Der Ball im Schüpfheimer Powerplay lief gut, der Erfolg blieb allerdings auf der Strecke. Einige Zeit später musste auch ein Schüpfheimer in die Kühlbox. Auch Sursee hatte mit einem Mann mehr einig gute Möglichkeiten, doch die Entlebucher verteidigten ihr Tor tapfer. Die Unterzahlsituation wurde schadlos überstanden. Am Zwischenstand änderte sich bis zum Ende des Drittels nichts mehr. Mit dem Unentschieden startete das letzte Drittel.

Starke Leistung zur Entscheidung
Der Ligenunterschied war zum Start des letzten Abschnitts wieder kaum ersichtlich. Schüpfheim spielte mit dem Kantonsrivalen wacker mit und kam immer wieder zu gefährlichen Abschlüssen. In Minute 49 kam der Ball zu Alex Felder. Dieser konnte einen Verteidiger übersprinten, zog zur Mitte und erwischte den Torhüter mit einem Flachschuss. Bemerkenswert hierbei war, dass der Torschütze – drei Jahre nach seinem Rücktritt und nur aufgrund von einigen Verletzungen im Team der Entlebucher – sein Comeback für das Schüpfheimer Fanionteam gegeben hat. Rückkehr geglückt!
Nun musste Sursee reagieren und das Spiel wurde wieder hektischer. Nach einer kleinen Unsportlichkeit wanderte wieder eine Surseer auf die Strafbank. Konnte Schüpfheim den Vorsprung noch ausbauen? Die kurze und knappe Antwort auf diese Frage: Ja! Renato Kropf spielte den Ball auf Ueli Zihlmann. Wie bereits erwähnt, verfügt dieser über einen starken Drehschuss. Dies zeigte er eindrucksvoll und legte denn Ball ins linke obere Eck. Der Jubel war beinahe grenzenlos. Nun musste man sich auf eine Schlussoffensive vorbereiten. Sursee drückte auf den Anschlusstreffer und drängte Schüpfheim wieder in die Abwehr. Die Verteidigung zeigte sich aber sehr aufopferungsvoll. Zweikämpfe wurden für sich entschieden, gefährliche Abschlüsse wurden geblockt und der Torhüter Yannick Schuitemaker bestmöglich unterstützt. Drei Minuten vor dem Ende ersetzte Sursee den Torhüter durch einen sechsten Feldspieler, um den Druck nochmals zu erhöhen. Der Torerfolg blieb aber aus und die Angreifer verzweifelten langsam aber sicher. Schüpfheim konnte das Resultat so über die Runden bringen und als die Schlusssirene ertönte war der Jubel grenzenlos.

Die Trainer Patrick Graf und Hugo Faria waren mehrheitlich zufrieden. Nach einigen Startschwierigkeiten konnte man dem Spiel seinen Stempel aufdrücken und mit dem Zweitligisten über weite Strecken mithalten. Im Cup geht es nun mit dem 1/32-Finale weiter. In der nächsten Runde trifft man auf Floorball Heiden aus dem Kanton Appenzell Ausserrhoden. Dieser unbekannte Gegner gewann in der letzten Saison ebenfalls die Gruppe in der dritten Liga und wurde – wie auch Unihockey Schüpfheim – kurz vor den Aufstiegsspielen vom Corona-Virus gestoppt. Spannung ist somit garantiert. Das Spiel wird am Wochenende vom 3./4. Oktober 2020 in Schüpfheim stattfinden.